Es gibt Bücher von denen ich wünschte, ich hätte sie selbst geschrieben. Die „Gebrauchsanweisung für Prag und Tschechien“ von Martin Becker gehört dazu. Das Buch ist eine Liebeserklärung an das Land, das auch ich am meisten liebe. Und Martin Becker, der seit vielen Jahren regelmäßig nach Tschechien reist, mag genau die Sachen, die auch mich am meisten an Tschechien faszinieren: [Weiterlesen]
Kein Leben nach Fahrplan – Rezension zu Alois Nebel
Es liegt so einiges im Nebel im Altvatergebirge. Die Geschichte hat Wunden hinterlassen, die die Zeit nicht heilen kann. 1938. 1945. 1968. 1989. Bedeutende Jahreszahlen in der tschechischen Geschichte. Zahlen, die in dem Theaterstück Alois Nebel immer wieder auftauchen, eindringlich und unverrückbar. Zahlen, die der Fahrdienstleiter Alois Nebel versucht, mit anderen Zahlen aus dem Kopf zu bekommen – den Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge, die an dem kleinen Bahnhof Bílý Potok halten oder vorbeifahren. Es gelingt ihm nicht. [Weiterlesen]
Pilsen war Europäische Kulturhauptstadt 2015 – was bleibt?
Pilsen ist keine schöne Stadt. Pilsen bietet weder das romantische Flair von Prag noch den pittoresken Charme von Telč oder Český Krumlov. Pilsen ist und war unübersehbar eine Industriestadt. Egal von welcher Seite man sich nähert, man sieht zuerst Fabriken, Industriehallen oder Schornsteine. Eine graue Stadt und an vielen Ecken ein bißchen schmuddelig. In Deutschland ist Pilsen eigentlich nur durch sein Bier bekannt, nach dessen Rezeptur bis heute die meisten bekannten Lagerbiere gebraut werden. [Weiterlesen]
„Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft“ – Rezension zur Graphic Novel Zátopek
Emil Zátopek war ein sportliches Ausnahmetalent. Seinen Erfolg verdankte er jedoch hauptsächlich seinem disziplinierten und exzessiven Training, das ihn zum besten Langstreckenläufer seiner Zeit machte. Der Schriftsteller Jan Novák und der Zeichner Jaromír 99 haben Emil Zátopek nun eine Graphic Novel gewidmet. [Weiterlesen]
Tschechischer Humor und die Katastrophen des Lebens – Rezension zum Buch “Nationalstraße”
Mit diesem Vandam werde ich einfach nicht warm. Er säuft, zettelt Kneipenschlägereien an, war im Knast und sieht sich selbst als Patrioten, als letzten Tschechen, der seine Prager Siedlung am Rand der Stadt verteidigen muss. Seinen Kosmos, in dem Fremde nichts zu suchen haben. Nur leider kommt mir dieser Vandam irgendwie bekannt vor. [Weiterlesen]
Für Abenteurer und Literaturfans
Seitdem ich das Konzert der Kafka-Band in Berlin gesehen habe, stolpere ich recht häufig über andere Kafka-Projekte und Beiträge. In den Wochen nach dem Konzert habe ich mehr über den Schriftsteller erfahren als in meiner gesamten Schulzeit. Und immer wieder bin ich dabei auf Aspekte gestoßen, die mit dem Kafka, wie er mir im Unterricht vermittelt wurde, nicht zusammenzupassen scheinen. [Weiterlesen]