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Darauf pissen die Eulen – auf Kneipentour mit Jaroslav Rudiš und Nicolas Mahler

Jaroslav Rudiš liebt es, unterwegs zu sein, neue Orte zu entdecken, Menschen kennenzulernen und bei einem Bier ihren Geschichten zu lauschen. Geschichten, die man sich in der Kneipe erzählt, wenn es schon spät ist. Männergeschichten meistens. So entstehen viele seiner Bücher, auch „Nachtgestalten“ setzt diese Tradition fort. In der Graphic Novel, die gemeinsam mit dem österreichischen Zeichner Nicolas Mahler entstanden ist, sind Geschichten wie Perlen auf einer Schnur aneinandergereiht. Auf den ersten Blick ohne Zusammenhang, auf den zweiten Blick eng miteinander verbunden. [Weiterlesen]

Pilsner
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Weiber, Bier und Beichten im böhmischen Paradies – Inszenierung am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen

Das Böhmische Paradies ist ein idyllisches Fleckchen Erde, aus dem sich wohl niemand gern vertreiben lassen möchte. Genau das scheinen die zehn Männer aus dem gleichnamigen Theaterstück von Jaroslav Rudiš jedoch zu befürchten. Deshalb ziehen sie sich regelmäßig in die Sauna zurück, eine heterotope Welt mit eigenen Regeln, zu der Frauen keinen Zutritt haben – von der Putzfrau abgesehen. [Weiterlesen]

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Benutzt, mißbraucht und zerfetzt – “Amerika” am Theater Bremen

Karl Rossmann liegt auf der Bühne des Theaters in Bremen – auseinandergenommen, zerfetzt, kaputt. Eine überlebensgroße Puppe, die Gliedmaßen verstreut auf den Brettern, daneben Kopf und Torso. Dabei hatte es eigentlich ganz gut angefangen für Karl, der 16jährig von seinen Eltern nach Amerika geschickt wurde. Nicht geschickt, sondern „beiseite geschafft, wie man eine Katze vor die Tür wirft, wenn sie ärgert“. [Weiterlesen]

Schauspieler Verdelis als Vandam
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Das perfekte Stück zur politischen Lage – “Nationalstraße” am Staatsschauspiel Dresden

Ich konnte es sehen und hören, dass es zwei Tage vor der Bundestagswahl in Dresden brodelte. Zum Beispiel an den Wahlplakaten von SPD und CDU, die mit „Volksverräter“-Stickern überklebt waren. Oder an den zwei älteren Männern, die sich lauthals vor dem goldenen Reiter über die Politiker und Bonzen „da oben“ aufregten, die endlich mal einen Denkzettel bräuchten. Oder daran, dass sich in der „Sächsischen Zeitung“ Leute mit Foto und Namen offen dazu bekannten, AfD zu wählen. Das der Denkzettel so deutlich zugunsten der rechtsextremen Partei ausfallen würde, hat selbst meine schlimmsten Befürchtungen übertroffen. [Weiterlesen]

Inszenierung Nationalstraße Bremen
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Weniger ist manchmal mehr – Rezension zu Nationalstraße am Theater Bremen

Vandam ohne echtes Bier und ohne echte Schlägerei? Das konnte nicht gutgehen. Dabei fing die Inszenierung von Nationalstraße am Theater Bremen verheißungsvoll an. Gleich zu Anfang erhob sich der Protagonist nackt aus dem Schaum. Ein netter Effekt mit Aufmerksamkeitsgarantie. Zudem war die Bühnendekoration stimmig: der Wald aus Tannenbäumen, das Lagerfeuer, die typisch sozialistischen Metallgitter und darüber der Nordstern als Symbol für die Kneipe „Severka“.[Weiterlesen]

Plakat Alois Nebel
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Kein Leben nach Fahrplan – Rezension zu Alois Nebel

Es liegt so einiges im Nebel im Altvatergebirge. Die Geschichte hat Wunden hinterlassen, die die Zeit nicht heilen kann. 1938. 1945. 1968. 1989. Bedeutende Jahreszahlen in der tschechischen Geschichte. Zahlen, die in dem Theaterstück Alois Nebel immer wieder auftauchen, eindringlich und unverrückbar. Zahlen, die der Fahrdienstleiter Alois Nebel versucht, mit anderen Zahlen aus dem Kopf zu bekommen – den Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge, die an dem kleinen Bahnhof Bílý Potok halten oder vorbeifahren. Es gelingt ihm nicht. [Weiterlesen]