Mit diesem Vandam werde ich einfach nicht warm. Er säuft, zettelt Kneipenschlägereien an, war im Knast und sieht sich selbst als Patrioten, als letzten Tschechen, der seine Prager Siedlung am Rand der Stadt verteidigen muss. Seinen Kosmos, in dem Fremde nichts zu suchen haben. Nur leider kommt mir dieser Vandam irgendwie bekannt vor. [Weiterlesen]
Kein Ankommen – Rezension zu “Das Schloss” am Theater Bremen
Nein, es gibt kein Ankommen. K. ist und bleibt ein Fremder im Dorf – ausgegrenzt, unverstanden, ohne Chance auf Integration. So sehr er es auch will, das Schloss kann er nicht erreichen. Er läuft und läuft und läuft, am Anfang voller Tatendrang und Hoffnung, dann verzweifelt, später kämpferisch und zum Schluss resigniert. Nirgends kann er die ersehnte Erlaubnis bekommen, im Dorf zu bleiben und zu arbeiten. K. läuft, aber er läuft auf einem Laufband, Meter um Meter, Minute für Minute und bleibt so trotz aller Anstrengung auf einer Stelle. [Weiterlesen]
Jaroslav Rudiš über die Premiere von “Das Schloss” am Theater Bremen
Jaroslav Rudiš und die Kafka-Band konnte ich bereits bei dem Konzert zu Kafkas Roman “Das Schloss” live in Berlin sehen. Jetzt hat der Regisseur Alexander Riemenschneider “Das Schloss” als szenisches Konzert im Theater am Goetheplatz in Bremen inszeniert – die Premiere ist am 20. September um 18 Uhr. Trotz Probenstress hat sich Jaroslav Rudiš Zeit genommen, mit mir über die Besonderheiten der Bühnenfassung, das Thema Fremdsein und sein Lampenfieber zu sprechen. [Weiterlesen]
Kafka Band „Das Schloss“
Mit Franz Kafka konnte man mich zu Schulzeiten erfolgreich in die Flucht schlagen. Ich erinnere mich dunkel an einen Film zur Erzählung „Die Verwandlung“. Der dauerte zwar nur eine knappe Stunde, erschien mir aber schier endlos. Das einzige, was ich dabei empfand, war drückende Langeweile. Ich hätte mir nie eine Vertonung von Kafka-Texten angehört, wäre nicht einer meiner Lieblingsschriftsteller, Jaroslav Rudiš, Mitinitiator des Projektes Kafka Band.