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Auf dem Elberadweg von Wittenberg nach Pretzsch (1. Etappe)

Im Mai habe ich mir einen Traum erfüllt: Eine Radtour auf dem Elberadweg von Wittenberg nach Bad Schandau. Ich bin kein schneller Radfahrer. Das Wichtigste für mich ist unterwegs zu sein, mich auf die Landschaft einzulassen, Schönes und Neues zu entdecken und nette Menschen kennenzulernen. Obwohl ich eigentlich ganz gern allein fahre, war ich diesmal mit meiner Mutter unterwegs. Zum Glück konnte sie sich mit meinen Vorstellungen anfreunden und hatte Geduld, wenn ich zum zigsten Mal vom Fahrrad abstieg um zu fotografieren.

Die Strecke von Wittenberg nach Bad Schandau sind wir in folgenden Etappen gefahren:

1. Etappe von Wittenberg nach Pretzsch (ca. 34 km)
2. Etappe von Pretzsch nach Torgau (ca. 42 km)
3. Etappe von Torgau nach Strehla (ca. 40 km)
4. Etappe von Strehla nach Meißen (ca. 36 km)
5. Etappe von Meißen nach Dresden (ca. 30 km)
6. Etappe von Dresden nach Bad Schandau (ca. 45 km)

Start der Tour war die Lutherstadt Wittenberg. Allein dort bräuchte man mindestens einen Tag, um sich alle Kirchen, Museen und Ausstellungen anzusehen. Am bekanntesten ist wohl die Schlosskirche, an deren Tür Martin Luther seine 95 Thesen angeschlagen haben soll. Leider ist sie zur Zeit wegen Restaurierungsarbeiten für den Besucherverkehr geschlossen. Dafür konnten wir uns die Stadt- und Pfarrkirche St. Marien anschauen. Das lohnt allein schon wegen des Altars, der von Lucas Cranach d. Ä. aus dem Jahre 1547 stammt. Mit seinen vier erhalten gebliebenen Bildtafeln gilt er als der Reformationsaltar.

Impressionen aus Wittenberg:

 

Wer mehr über das Schaffen von Cranach d. Ä. und Cranach d. J. erfahren möchte, sollte sich unbedingt die Cranachhöfe am Markt und in der Schlossstraße ansehen. Die Gebäude, die den beiden Malern unter anderem als Werkstätten dienten, wurden aufwendig saniert. In der Schlossstraße befindet sich heute eine historische Druckerstube, in der man Einblicke in die damalige Buchdrucktechnik bekommt. Am Markt kann man sich die Ausstellung „Lucas Cranach d. Ä. – Seiten eines Künstlerlebens“ anschauen.

Von Wittenberg ging unsere Tour rechtselbisch weiter über Elster, Klöden bis nach Pretzsch. Bis Elster fährt man fast ausschließlich an der Elbe, Elbarmen oder Elbwiesen entlang. Wunderbar um die Natur zu genießen. Da es kaum Steigungen oder Gefälle gibt, ist die Strecke auch ideal für untrainierte Radfahrer. Allerdings gibt es zwischen Elster und Klöden keinen Radweg, so dass man direkt auf der Straße und relativ weit entfernt von der Elbe fahren muss. Da die Straße wenig befahren ist, geht das aber trotzdem relativ entspannt.

Unterwegs, auf der Burg Klöden und in Pretzsch:

 

Besonders sehenswert ist die Burg Klöden, die letzte noch erhaltene und frei zugängliche Burg an der mittleren Elbe. Sie ist nicht nur landschaftlich wunderschön gelegen, sondern zeigt in verschiedenen Räumen Alltagsgegenstände aus der Vergangenheit, wie zum Beispiel Geschirr, Möbel und Handwerkszeug. Ein idealer Ort zum Stöbern und Erinnern. Die Burggaststätte bietet neben Erfrischungen außerdem einen Service für Radfahrer an.

Nach Pretzsch ging es von Mauken aus mit der Fähre über die Elbe. Ob und wann die Fähre fährt, kann man vorher telefonisch erfragen. Da wir erst am Abend in Pretzsch ankamen, war das Schloss Pretzsch leider schon geschlossen. Dafür konnten wir durch den an der Elbe gelegenen Schlosspark spazieren, in dem gerade Rhododendren in den unterschiedlichsten Farben blühten.

2. Etappe: Von Pretzsch nach Torgau
Alle Artikel zu unserer Elberadtour gibt es hier.

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