Nach einem italienischen Frühstück mit Elblick in der Pension La Campagnola begann der letzte Abschnitt unserer Radtour. Rechtselbisch fuhren wir zunächst zum Schloss Pillnitz. Unsere Fahrräder mussten wir schon vor dem Schlosspark stehen lassen, dass Mitnehmen in den Park ist verboten. Dafür gibt es aber an allen Eingängen genügend Abstellmöglichkeiten. Selbst wenn man nur den Schlosspark besuchen möchte, muss man Eintritt bezahlen. Das Tagesticket kostet 2 Euro, was aus meiner Sicht aber in Ordnung ist. Da wir relativ zeitig da waren, war der Park fast menschenleer – im Frühjahr bzw. Sommer ein Luxus. Von den Hochwasserschäden am Schloss und an den Pavillons ist so gut wie nichts mehr zu sehen, obwohl das Schloss komplett vom Hochwasser eingeschlossen war.
In Pillnitz wechselten wir mit der Fähre wieder auf die linke Elbseite. Von Dresden bis Bad Schandau führt der Radweg übrigens beidseitig die ganze Zeit direkt an der Elbe entlang. Auch deshalb hat uns diese Etappe unserer Tour am besten gefallen.
Schloss und Schlosspark Pillnitz:
An Pirna bin ich bisher nur mit dem Zug Richtung Prag vorbeigefahren. Ich war erstaunt, wie schön die Innenstadt ist. Den Marktplatz mit dem Rathaus und der Sonnenuhr und die Stadtkirche St. Marien sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Auf einen Abstecher zur Festung Sonnenstein verzichteten wir allerdings, obwohl sich auch das sicher gelohnt hätte. Stattdessen aßen wir im Café Hiekel verschiedene Sorten Eierschecke – alle unglaublich lecker. Im Café gibt es übrigens nicht nur Eierschecke, sondern auch Torten, Pralinen, Trüffel, Gebäck und Petit Fours. Falls ich noch mal nach Pirna komme, ist ein Besuch dort auf jeden Fall Pflicht!
In und um Pirna:
Ab Pirna fuhren wir rechtselbisch durch Wehlen und Rathen weiter. Schon kurz hinter Pirna sieht man die ersten Sandsteinfelsen, zusammen mit der Elbe ein beeindruckendes Panorama. Da es rechtselbisch zwischen Rathen und Königstein leider keinen Radweg gibt, wechselten wir noch mal auf die linke Seite bis zur Festung Königstein. Wer sich die Festung noch nicht angesehen hat, sollte das unbedingt tun. Schon allein die Festungsanlage und der Blick ins Land lohnen den Aufstieg.
In Königstein setzten wir ein letztes Mal mit der Fähre zur rechten Elbseite über. Auf dem Weg nach Bad Schandau gab es dann erstmals auch richtige Steigungen. Trotz Gepäck konnten wir sie aber gut bewältigen. Die Kurstadt Bad Schandau ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen ins Elbsandsteingebirge. Sie liegt nicht nur an der Elbe, sondern auch am Eingang zum Kirnitzschtal. Das Tal lässt sich im Gegensatz zum restlichen Elbsandsteingebirge auch gut mit dem Rad erkunden. Man kann zum Beispiel an der Kirnitzsch entlang bis zum Lichtenhainer Wasserfall fahren. Der Wasserfall wird künstlich angestaut und die Staumauer jede halbe Stunde geöffnet. Das macht aus dem ursprünglich kleinen Wasserfall einen großen und spektakulären.
Impressionen aus dem Elbsandsteingebirge:
Unsere Fahrt war allerdings nicht in Bad Schandau, sondern erst auf der Ostrauer Scheibe, wo unser Hotel war, zu Ende. Leider wussten wir nicht, dass der historische Personenaufzug aus dem Jahr 1912 auch Fahrräder mitnimmt. Deshalb quälten wir uns mit Fahrrad und Gepäck über die Landstraße nach Ostrau hoch. Größtenteils nicht fahrend, sondern schiebend. Hätten wir es eher gewusst, wäre die Variante Aufzug und Fahrt an den historischen Sendig-Villen vorbei die bessere Alternative gewesen.
Trotzdem wir recht langsam auf dem Elberadweg unterwegs waren, ging mir die Zeit fast zu schnell vorbei. Und es gibt eine Menge Dinge, die wir uns noch anschauen hätten können. Ich werde die Tour deshalb auf jeden Fall wiederholen und das nächste Mal noch ein Stück weiter bis nach Tschechien fahren.
Zum Weiterlesen:
1. Etappe von Wittenberg nach Pretzsch (ca. 34 km)
2. Etappe von Pretzsch nach Torgau (ca. 42 km)
3. Etappe von Torgau nach Strehla (ca. 40 km)
4. Etappe von Strehla nach Meißen (ca. 36 km)
5. Etappe von Meißen nach Dresden (ca. 30 km)
6. Etappe von Dresden nach Bad Schandau (ca. 45 km)
Alle Artikel zu unserer Elberadtour im Überblick.
2 Kommentare