Von Strehla aus fuhren wir weiter nach Riesa direkt zum Nudelcenter der Teigwaren Riesa GmbH. Zu dumm, dass wir gut gefrühstückt hatten. Das Holunderblüten-Nudelrisotto oder die Plinsen mit Nudelmilchreis und Apfel-Rosinen-Ragout im Restaurant “Makkaroni” hätte ich zu gern probiert.
Dafür warfen wir einen Blick ins Nudelmuseum. Die Ausstellungsstücke aus den Großküchen erinnerten mich sehr an meine Kindheit, insbesondere an die Schulspeisung. Makkaroni mit panierter Jagdwurst und Tomatensoße (aus Tomatenmark und Mehlschwitze) waren damals mein Lieblingsessen. So richtig Hunger hatten wir zwar immer noch nicht, trotzdem warfen wir noch einen Blick in den Nudelshop. Dort gibt es nicht nur Teigwaren, sondern auch Kochzubehör, Pastasoßen, Öle, Kräutermischungen, Weine und Liköre – alles für einen gelungenen Pastaabend. Da man das als Radfahrer unmöglich mitnehmen kann, bietet der Shop einen besonderen Service: Die Einkäufe werden für sechs Euro Porto direkt nach Hause geschickt.
Fotos von unterwegs:
In Riesa wechselten wir über die Elbbrücke auf die rechte Elbseite. Dort führt der Radweg direkt an der Elbe entlang. Nur das Betriebsgelände des Chemiewerkes Nünchritz muss man umfahren. Die zwei Treppen in Merschwitz waren allerdings eine echte Herausforderung. Zu zweit konnten wir unsere Fahrräder relativ gut hochtragen. Wer allein unterwegs ist und keine Hilfe findet, sollte die Treppen auf jeden Fall umfahren.
In Diesbar-Seußlitz beginnt das sächsische Weinanbaugebiet, das sich bis Pirna an der Elbe entlangzieht. Viele Weingüter in den Elbweindörfern laden zu Verkostungen ein. Es gibt auch einige Besenwirtschaften, die hausgemachte Spezialitäten dazu anbieten. Angesichts der Tageszeit hielten wir uns an Kaffee und Eis und fuhren dann weiter bis Meißen. Der gut ausgebaute Radweg führt direkt an der Elbe entlang in die Stadt.
Bilder aus Meißen:
In Meißen blieben wir nicht nur über Nacht, sondern noch einen weiteren Tag, um uns in Ruhe die Stadt und die Porzellanmanufaktur anzusehen. Als Kind wollte ich unbedingt Porzellanmalerin werden, weil ich einen Fernsehbeitrag darüber gesehen hatte und es mich faszinierte, wie konzentriert und sicher die Malerinnen Vögel, Blumen und farbige Muster auf das Geschirr brachten. Bei der Führung durch die Schauwerkstätten konnte ich dann nicht nur Porzellanmalerinnen, sondern auch Drehern, Formern und Bossierern bei der Arbeit zusehen.
Seltsamerweise beschränkt sich meine Faszination für Porzellan nur auf die Herstellung, weniger auf die fertigen Produkte. Den Rundgang durch das Porzellanmuseum beendeten wir daher recht schnell, die Produkte aus dem Werksverkauf kamen aus preislichen Gründen ohnehin nicht in Frage. Kaffee und sächsische Eierschecke auf original Meißner Porzellan im Café Meißen mussten aber sein.
Die Meißner Porzellanmanufaktur:
Danach ging es am Marktplatz vorbei hoch zur Albrechtsburg und dem Meißner Dom. Gleich am Eingang des Doms wurde auf eine App von Artguide hingewiesen. Die App gibt in 12 Kapiteln Auskunft zur Geschichte und Architektur des Bauwerks und erwies sich als wirklich hilfreich. Die Informationen sind zwar sehr detailliert, die einzelnen Kapitel aber nicht zu lang. So konnten wir den Dom allein in unserem eigenen Tempo entdecken. Auf die Sonderausstellung “Prost! 1000 Jahre Bier in Sachsen” in der Albrechtsburg verzichteten wir dann aber zugunsten eines Meißner Weißweins im Restaurant “Domkeller”. Von der Terasse hatten wir einen wunderbaren Blick über die Stadt auf die Elbe.
Zum Weiterlesen:
1. Etappe von Wittenberg nach Pretzsch (ca. 34 km)
2. Etappe von Pretzsch nach Torgau (ca. 42 km)
3. Etappe von Torgau nach Strehla (ca. 40 km)
4. Etappe von Strehla nach Meißen (ca. 36 km)
5. Etappe von Meißen nach Dresden (ca. 30 km)
6. Etappe von Dresden nach Bad Schandau (ca. 45 km)
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