Wo sind sie hin, die Menschen, die fast 50 Jahre hier gelebt haben – versteckt in Kasernen und hinter Zäunen, weitgehend abgeschottet vom Alltagsleben draußen. Fast eine halbe Million sowjetische Soldaten und Zivilisten waren in der DDR stationiert. Die Sowjetarmee verfügte 1989 über insgesamt 1026 Objekte mit etwa 36.000 Gebäuden, davon 777 geschlossene Areale (Quelle: “Die Zeit”). Über das Leben der Soldaten in den “Russenkasernen” war nur wenig bekannt, für die DDR-Bevölkerung blieben sie aufgrund der Ghettoisierung Fremde. [Weiterlesen]
Anerkennung, Ruhm und Unsterblichkeit – oder warum inszenieren wir uns selbst?
Was bewegt einen Menschen dazu, seine Tagebücher zu veröffentlichen? Aufzeichnungen, die doch eigentlich nur für einen selbst bestimmt sind – um das Leben zu reflektieren, Ereignisse festzuhalten, Gedanken zu ordnen oder sich Probleme von der Seele zu schreiben. Sind es die gleichen Motive, die Menschen dazu treiben, ihr Leben – auch die privatesten Momente – auf den Social-Media-Kanälen zu teilen und damit der Öffentlichkeit preiszugeben? [Weiterlesen]
Berlin setzt auf Kultur
Dieser Artikel über die aktuellen Entwicklungen in der Berliner Kulturszene ist auf dem tschechischen Portal ČESKÉ POZICI erscheinen. Die Journalistin Zuzana Lizcová hat mich dafür zur kulturellen Ausrichtung Berlins jetzt und in den nächsten Jahren befragt.
Neil MacGregor ist kein großer Showman. Er spricht präzise, mit einem leichten Lächeln und zur Sache. Laut Fachleuten gehört der schlanke Schotte derzeit zu den besten Museumsdirektoren weltweit. [Weiterlesen]
Für Abenteurer und Literaturfans
Seitdem ich das Konzert der Kafka-Band in Berlin gesehen habe, stolpere ich recht häufig über andere Kafka-Projekte und Beiträge. In den Wochen nach dem Konzert habe ich mehr über den Schriftsteller erfahren als in meiner gesamten Schulzeit. Und immer wieder bin ich dabei auf Aspekte gestoßen, die mit dem Kafka, wie er mir im Unterricht vermittelt wurde, nicht zusammenzupassen scheinen. [Weiterlesen]
Bunt, differenziert und tiefgründig – die Ausstellung Homosexualität_en
Als ich die Einladung zur Führung durch die Ausstellung „Homosexualität_en“ vom Deutschen Historischen Museum bekam, dachte ich zunächst: „Warum sollte ich da hingehen? Eigentlich betrifft es mich ja nicht.“
Aus Neugier habe ich doch zugesagt und erlebte nicht nur eine tolle Führung und interessante Gespräche mit der Kuratorin Birgit Bosold und dem Kurator Detlef Weitz, sondern sah eine Ausstellung, die man sich gerade auch dann ansehen sollte, wenn man sonst nichts mit dem Thema „Homosexualität“ zu tun hat. [Weiterlesen]
Kein Ankommen – Rezension zu “Das Schloss” am Theater Bremen
Nein, es gibt kein Ankommen. K. ist und bleibt ein Fremder im Dorf – ausgegrenzt, unverstanden, ohne Chance auf Integration. So sehr er es auch will, das Schloss kann er nicht erreichen. Er läuft und läuft und läuft, am Anfang voller Tatendrang und Hoffnung, dann verzweifelt, später kämpferisch und zum Schluss resigniert. Nirgends kann er die ersehnte Erlaubnis bekommen, im Dorf zu bleiben und zu arbeiten. K. läuft, aber er läuft auf einem Laufband, Meter um Meter, Minute für Minute und bleibt so trotz aller Anstrengung auf einer Stelle. [Weiterlesen]